KTM RC 8 vs. Triumph Speed Triple (Fahrbericht)

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raining blood
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KTM RC 8 vs. Triumph Speed Triple (Fahrbericht)

Beitrag von raining blood » Fr 2. Jan 2009, 08:58

Im Oktober gab es bei unserem FSZ des ADAC eine Saisonabschluss-Veranstaltung, in welcher Hersteller ihre Maschinen zum Probefahren angeboten haben. Nachdem Dodger vor mir dort war, war er so nett und hat mir die KTM RC 8 reserviert (Danke dir) PDT_Armataz_07 .
Im Anschluss hab ich noch die Triumph Speed Triple über den Kurs gejagt. Hier meine Fahrerlebnisse:

1. KTM
Ich gehe also zum KTM-Stand (sehr nette und entspannte Jungs, netter familiäres Umgang, vergleichbar mit Triumph) und bin schon ziemlich aufgeregt, vor mir steht dieses Prachtstück in Orange. Entgegen mancher Meinungen hier im Forum find ich die Maschine sehr edel und sportlich / praktisch verbaut. Alles Überflüssige kann man mit wenigen Schrauben abmontieren, die Teile sehen passgerecht und ziemlich schneidig aus. Viele liebevolle Details, auch diese mega-aggressive „Stealth“-Optik gefällt mir sehr gut. Die RC 8 ist in natura noch schicker, als auf den Bildern. Mit meinem Faible für knallige Farben find ich auch die orange-schwarz-Lackierung sehr gelungen.
Diese massive Schwinge ist natürlich gewöhnungsbedürftig.

Obwohl ich ein Fan von Underseats bin, passt der integrierte Pott doch ins Bild und fällt überhaupt nicht auf (im Gegensatz zur neuen ZX10R oder Gixxer...brrrrr.....) Das Heck wirkt hierdurch schön aggressiv und futuristisch. [smilie=s024.gif]

Also, Helm auf und Aufsitzen:
Die Sitzhöhe ist gefühlt mit der unserer Tona vergleichbar, welche ja eigentlich schon recht hoch ist. Markant ist wirklich dieser eckige Tank, der einem sofort in den Schritt haut und man sich Sorgen um die Familienplanung macht (aber soll ja auch keine Butterfahrt werden) [smilie=s002.gif] . Der Knieschluss ist relativ angenehm, ich verzichte jedoch wegen der nur 15 Min. Fahrzeit darauf irgendetwas an den voll verstellbaren Fußrasten umzustellen.
Der Lenker ist gut erreichbar und irgendwie habe ich das Gefühl, dass man bei der Tona noch einen kleinen Tick sportlicher sitzt. (Lenkerhöhe, Abstand: Sitz-Lenker ??)
Ich drehe den Schlüssel um und mich erwartet ein Blitzgewitter im Mäusekino...keine Ahnung was die ganzen Lampen, Leuchten und Displays bedeuten [smilie=s012.gif] , mich interessiert eh nur der große obere Drehzahl-Balken. Aber für das Display scheint Abitur Voraussetzung zu sein.

Also schnell den Startknopf gedrückt und der Motor donnert sofort los...und das im wahrsten Sinne des Wortes!! Dieses geile 2-Zylinder-Donnern zaubert mir ein breites Grinsen im SHOEI und lässt mich wie ein kleines Kind am Gashahn drehen...GEIL! [smilie=flamed.gif] Der Motor wummert im tiefsten Bass und der Tank vibriert leicht im Schritt...irgendwie ist ein 2-Zylinder immer wieder eine Sünde wert. Unter meiner Lederkombi spüre ich die Gänsehaut....
Ich weiß nicht, ob es für die KTM Zubehörtöpfe gibt, aber mir würde es im Traum nicht einfallen das Original zu ersetzen.

Beim Ziehen des Kupplungshebels krampft sich sofort meine Hand zusammen. F** ist die schwer zu betätigen [smilie=wtf.gif] , mal sehen, vielleicht gewöhne ich mich ja dran....Oh, da vorne gehts es schon los...also ab auf die Piste:

Gefahren wird der Rundkurs, sowie ein Serpentinen-Bereich. Der Motor kann hierbei nicht annähernd sein Potenzial entfalten, so dass ich leider auch nichts zur möglichen Power imk oberen Drehzahlbereich sagen kann.
Ich bewege die Maschine gemütlich im Zweiten / Dritten Gang im Drehzahlkeller über den Rundkurs (die 13 Grad Lufttemperatur und die 1000 Euro SB schrecken mich doch) und freue mich über die Handlichkeit des Über-1000-Hubers, so dass schon in der zweiten Runde das Knie den Asphalt küsst. Die Bremsen sind ziemlich griffig, ich finde aggressiver, als bei unserer Tona, lassen sich aber noch ganz gut auf diesem Landstraßenmodus des Rundkurses dosieren. Was mir aber immer noch zu schaffen macht ist dieser schwere Kupplungshebel (uff...)

Jetzt aber ein ganz klares Manko, an welches man sich gewöhnen muss und was ein großhubiger Sport-2-Zylinder wohl leider mit sich bringt: Im Bereich der Schikane (Link-Rechts-Kombi) und der anschl. Serpentinen ist die Maschine ABSOLUT unhandlich und schwer zu handeln. Während mir die hinter mir fahrende Speed im Nacken sitzt, eiere ich durch die Kurven, fühl mich absolut unwohl und durch die sportliche Sitzposition und den stotternden Motor (2. Gang bei 30-35 km/h) ist die RC8 ziemlich instabil, so dass ich froh bin, dass ich am Kurvenausgang wieder am Hahn kurbeln kann. Den ersten Gang habe ich hierbei aber sehr wohl gemieden (fast 160 PS flößen mir dann doch Respekt ein). Yellow_Colorz_PDT_40

Als ich dann wieder den Kurs verlasse, habe ich gelernt, dass die RC8 für die Landstraße ein geiles Gerät, aber für den Innenstadtmodus doch eine ziemliche Tortur ist, was mir mein schmerzendes Handgelenk nach 15 Minuten verdeutlicht. Was mich wirklich überrascht ist, dass die RC 8 für diese Motorkategorie doch so handlich in die Kurven geht. Ein geiles Spaßgerät, was KTM da geschaffen hat, wenn nur der Preis nicht wäre. Auf der Renne würde mich die RC8 allemal reizen. Aber neben der neuen Mille und der Duc 1098/848 eine echte Alternative mit Exotenbonus. PDT_Armataz_07


2. Triumph

Ca. 20 Min. später sitz ich auf der Speedy und muss erst einmal über die Sitzposition spontan auflachen. Nach der KTM sitze ich auf der Speed aufrecht wie am Esszimmertisch, die Arme lässig nach vorne gehalten, legen sich die Griffe wie von allein in meine Hände. Der freie Blick über den Tank auf die Straße ist für einen Sportlerfahrer doch eine ungewohnte Sache. (wo zur Hölle ist die Kanzel gegen den Wind???)
Im Stand lasse ich die Maschine locker zwischen den Beinen pendeln und hier spüre ich es wieder: in Sachen Handlichkeit ist die Speed mit ihrem 1050-Kubi-Motor eine Bank.
Auch der Sound ist mega geil, ein tiefes 3-Zylinder-Fauchen....(wieso klingt meine Tona nicht auch so??) [smilie=1hammer.gif]
Ab auf die Piste, das Vorderrad geht beim Herausbeschleunigen (leider) nicht in die Luft, aber auch die Speed liegt in der Kurve super. Beim Versuch das Knie auf den Boden zu drücken muss man sich ganz schön ins Zeug legen und den Arsch vom Sitz schieben, aber es geht. Hierbei rutscht mir jedoch einmal der außenliegende Schuh von der Raste und baumelt wild in der Luft, was aber die Maschine locker schluckt.
Serpentinen und Schikanen sind mit der Speed null problemo, in engen Kurven kann man das Spaßgerät locker von links nach rechts und zurück werfen.

Beim Verlassen des Kurses bleibt der Eindruck, dass die Speed nicht für die Rennestrecke gebaut wurde (hat ja auch nie jemand behauptet), aber in Sachen Spaßbikes ganz oben mitspielt. Der Fahrkomfort ist angenehm, die Bremsen, das Fahrwerk sind überzeugend und für den Landstraßenbetrieb absolut ausreichend. PDT_Armataz_07


Also Fazit: wenn ich doch irgendwann mal kürzer treten sollte, wird die Speed ein absoluter Favorit, wobei ich die Street R auch seeeehr schick finde und für den Preis gibt es wohl zur Zeit nichts besseres auf dem Markt.

Die KTM ist eine echte Alternative, wenn der Preis 3.000 bis 5.000 Euro niedriger läge, so bleibe ich doch bei meiner Tona und freue mich auf die kommende Saison... [smilie=s094.gif]
Mangelnde Leistung wird durch Wahnsinn ersetzt
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Re: KTM RC 8 vs. Triumph Speed Triple (Fahrbericht)

Beitrag von sid » Fr 2. Jan 2009, 09:43

die RC8 bin ich letztes jahr auch gefahren, allerdings nur auf der landstraße. kann deine eindrücke generell bestätigen. der motor is recht derb und mag "langsam" garnicht, das fahrwerk erstaunlich handlich und das cockpit ein mäusekino für maschinenbau- oder elektrostudenten. nur die ergonomie fand ich durchaus passend. nachdem sich an der kiste aber auch vom lenker über die fußrasten bis hin zur sitzhöhe alles verstellen läßt, kann man da schwer ne allgemeingültige aussage treffen.

die speedy bin ich noch nicht gefahren, aber den effekt, wenn man von der tona auf ne nackte umsteigt hatte ich an der CB1000R. da denkt man, man sitzt auf nem chopper. :lol:
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