Moin,
ich finde die Zugstufe am Federbein zu schnell... Vorn bringst Du zu wenig "Einfederkraft" auf um ein Urteil abzugeben. Da Front und Heck jedoch etwa syncron ausfedern wird auch hier die Zugstufe zu schnell sein. Zumal das Öl noch kalt, und damit dickflüssiger ist. Bei warmen Federelementen wird sich das noch deutlich verändern/-schlechtern.
Meine Anleitung dazu:
Die Fakten:
die Daytona hat meines Wissens vorn 110mm und hinten 130mm Federweg.
für Rennstreckenbetrieb sollten davon ca. 25% Negativfederweg (mit Fahrer in voller Montour, statisch) eingestellt werden.
vorn also ca. 28mm, hinten ca. 33mm.
Besonderheit bei der Daytona(nicht R): wenn die Gabel voll einfedert erreicht der Staubabstreifer nicht den Gabelfuß- es bleiben ca. 17mm Standrohr sichtbar.
-Das ist wichtig beim Messen!
Am besten mit einem zweiten Mann(Frau) arbeiten, das Motorad entlasten(über den Seitenständer oder mit einem Zentralständer) und im Ausgefederten Zustand vorn die Freie Standrohrlänge messen (werden ca. 127mm sein) und hinten von der Hinterachse mgl. Senkrecht zu einem Fixpunkt (am besten Kreppband auf die Heckverkleidung kleben und Fixpunkt darauf markieren) den Abstand bestimmen.
Beide Werte notieren
.
Dann das Mopped senkrecht fixieren (die Transportständer mit Wippe eignen sich gut, wer es ganz genau machen möchte gleiche mit einem passenden Brett unter dem Hinterrad den entstandenen Niveau-Unterschied aus).
Nun in voller Montour aufsitzen, Fahrposition einnehmen (also etwa so wie auf der Geraden bei voller Brause...). Jetzt kann man messen wie weit das Mopped vorn und hinten ausgehend von den zuvor ermittelten Werten einfedert. Diesen Negativfederweg nun auf die oben genannten Werte einstellen. Faustregel: die Einsteller der Federbasis sollten nun etwa in der Mitte des jeweiligen Einstellbereichs stehen. Mußt du diese weit reindrehen brauchst Du härtere Federn, umgekehrt entsprechend weichere. Wie immer gilt: wer es beim ersten Mal richtig macht spart sich das zweite Mal.
So weit so einfach.
Nun kommt die Zugstufe. Diese "hält die Feder im Zaum", muß also die Ausfederbewegung bremsen. Idealerweise können Gabel und Federbein schnell ausfedern, ohne überzuschwingen
.
Zuerst: Mopped aus dem Transportständer nehmen.
Dann: Seitenständer einklappen (es dauert wirklich lange bis so ein Zehennagel nachgewachsen ist
)
Nun: Vorderbremse ziehen und halten, Gabel ausfedern( Mopped "zurückziehen") und sofort mit voller Kraft einfedern (1/2-2/3 Federweg müssen sein...)
Jetzt kann man den Ausferdervorgang beobachten (Schwingungen zählen
)
Mit den Zugstufeneinstellern(an der Gabel oben ) auf beiden Seiten gleich, nachstellen bis die Gabel nach beschriebenem kräftigem Einfedern genau einmal ausfedert, ohne in einen zweiten Hub zu fallen. Wenn das passt beide Einsteller einmal zudrehen, dabei Klicks zählen und Diesen Wert notieren(x Klicks auf)
.
Hinten genau das gleiche, Zugstufeneinsteller unten am Federbein.
Hier ist der Beobachter besonders hilfreich, da sich der hintere Ausfedervorgang aus der "Drückerposition" schlecht beobachten lässt.
Das Heck darf weder "rauskrabbeln" noch so wie bei Dir förmlich "beschleunigen". Wenn das passt beide Einsteller einmal zudrehen, dabei Klicks zählen und Diesen Wert notieren(x Klicks auf)
. Idealerweise stehen nun auch diese etwa in der Mitte Ihres Einstellbereichs. Wenn die Zugstufe jetzt schon fast ganz zu ist muß zumindest mal neues Öl in die Gabel/ das Federbein, evtl. darf auch der Fahrwerksspezi ran.
Zum prüfen der Balance bevorzuge ich es, zugleich auf Lenker und Fahrersitz zu drücken, da nicht gesagt ist, das der Tank(deckel) über dem Schwerpunkt der Krades liegt.
Die Druckstufe ist dann noch eine andere Baustelle.
Viel Spass beim ausprobieren.
Gruß
Thomas