Unregelmäßiger Belagverschleiß - oder noch okay?
Verfasst: So 6. Mai 2012, 13:38
Liebe Gemeinde,
ich hab mir meine Bremsen an der VA mal näher angesehen. Grund: ich hatte das Gefühl, der Druckpunkt ist bisschen weicher geworden und außerdem hatte ich an einem der letzten Wochenenden bei einer etwas härteren, längeren Bremsung eine Art "Rubbeln" an der Bremse, leicht gequietscht hat sie auch. Ich weiß, dass Rubbeln und Quietschen hier schon mehrfach besprochen wurde, es geht aber auch nicht darum - war nur der Auslöser.
Vielleicht noch vorweg: die Daytona ist mein erstes Motorrad, das serienmäßig mit Sintermetallbelägen ausgerüstet ist. Ich fand die Dinger bei der "Sichtprüfung" Im eingebauten Zustand schon recht dünn. Konnte nicht einschätzen, ob die berühmten, überall angegebenen 1,5mm Verschleißgrenze noch überall drauf waren und ob diese Grenze für Sintermetallbeläge überhaupt sinnvoll ist. Meine erste Frage am Rande: geht ihr nach den 1,5mm Belagstärke oder nach den (viel weiter runter gehenden) Nuten, die in die Reibflächen eingefräst sind?
Jedenfalls hab ich schon beim Abholen der neuen Beläge (Brembo SA) gesehen, dass die Belagstärke ohnehin gering ist, was bei Sinterbelägen ja wohl immer der Fall ist. Ich hab die neuen Dinger vermessen und bin auf eine reine Belagstärke von 3,3mm gekommen. Soweit, so gut.
Als ich jetzt die Bremse auseinandergebaut habe, habe ich auf rechten Seite angefangen. Die Beläge sahen top aus, aber es ging mir ja um die Belagstärke, also habe ich nachgemessen. Die Reststärke war ziemlich genau 2,8mm, was mir nach 14.000km zunächst mal sagt, dass ich wie eine Schwuchtel bremse. Aber das wusste ich ja auch so schon. Jedenfalls hab ich nur an einer Stelle gemessen und die Dinger, weil mir weiter nix aufgefallen ist, wieder eingebaut. Vorher natürlich die Zange und vor allem die Kolben, da wo sie erreichbar waren, vorsichtig mit einer kunststoffbürste und etwas Bremsenreiniger gereinigt.
Auf der linken Seite lag der Fall etwas anders. Erstens wirkte der innere Belag auf den ersten Blick dünner als der äußere, zweitens hatte ich den Eindruck, dass vor allem der innere Belag leicht "schräg" abgenutzt ist. Also habe ich wieder nachgemessen und bin zu folgenden Ergebnis gekommen, was die Restbelagstärke angeht:
Belag außen: 2,75mm - 2,95mm (also auch leicht schräg)
Belag innen: 2,1mm (!) - 2,5mm (max also 4/10 Unterschied)
Der Unterschied beim inneren Belag verläuft linear von der vorderen zur hinteren Kante. Die Abdrücke der Kolben auf dem Belag sahen Kreisrund aus und waren nicht unterbrochen. Der Maximale unterschied ist gut 8/10, aber eben nicht innerhalb eines Belags.
Ich habe die originalen Beläge jetzt wieder eingebaut, aus zwei Gründen: erstens ist die Belagstärke ja in jedem Fall ausreichend, zweitens ist die Maschine innerhalb der (verlängerten) Garantie. Sollte dieser Verschleiß also ungewöhnlich sein, würde ich sie in die Werkstatt bringen. Das Rubbeln ist übrigens nicht mehr aufgetreten, die Karre Bremst tadellos, so weit ich das auf der Probefahrt testen konnte.
Meine Frage ist jetzt: Ist das noch okay oder lassen die Maße Rückschlüsse auf eine sonst irgendwie fehlerhafte Bremsanlage (Scheiben oder Sättel) zu? Sollte das im normalen Bereich liegen, würde ich die Originalbeläge nämlich einfach noch farhen, bis sie runter sind und die Brembo-Klötze dann erst einbauen.
Danke für's lesen und für alle, die noch Bremsbeläge für die schwarzen Monobloc-Sättel suchen und das hier noch nicht gesehen haben: [url]http://www.polo-motorrad.de/de/bremsbelage-07gr06sa-sintermetall-fa-triump.html[/url]
Ist ein Kampfpreis, denke ich. Ich hatte das erst für'n Irrtum gehalten, habe die Beläge aber wirklich für das Geld bekommen.
ich hab mir meine Bremsen an der VA mal näher angesehen. Grund: ich hatte das Gefühl, der Druckpunkt ist bisschen weicher geworden und außerdem hatte ich an einem der letzten Wochenenden bei einer etwas härteren, längeren Bremsung eine Art "Rubbeln" an der Bremse, leicht gequietscht hat sie auch. Ich weiß, dass Rubbeln und Quietschen hier schon mehrfach besprochen wurde, es geht aber auch nicht darum - war nur der Auslöser.
Vielleicht noch vorweg: die Daytona ist mein erstes Motorrad, das serienmäßig mit Sintermetallbelägen ausgerüstet ist. Ich fand die Dinger bei der "Sichtprüfung" Im eingebauten Zustand schon recht dünn. Konnte nicht einschätzen, ob die berühmten, überall angegebenen 1,5mm Verschleißgrenze noch überall drauf waren und ob diese Grenze für Sintermetallbeläge überhaupt sinnvoll ist. Meine erste Frage am Rande: geht ihr nach den 1,5mm Belagstärke oder nach den (viel weiter runter gehenden) Nuten, die in die Reibflächen eingefräst sind?
Jedenfalls hab ich schon beim Abholen der neuen Beläge (Brembo SA) gesehen, dass die Belagstärke ohnehin gering ist, was bei Sinterbelägen ja wohl immer der Fall ist. Ich hab die neuen Dinger vermessen und bin auf eine reine Belagstärke von 3,3mm gekommen. Soweit, so gut.
Als ich jetzt die Bremse auseinandergebaut habe, habe ich auf rechten Seite angefangen. Die Beläge sahen top aus, aber es ging mir ja um die Belagstärke, also habe ich nachgemessen. Die Reststärke war ziemlich genau 2,8mm, was mir nach 14.000km zunächst mal sagt, dass ich wie eine Schwuchtel bremse. Aber das wusste ich ja auch so schon. Jedenfalls hab ich nur an einer Stelle gemessen und die Dinger, weil mir weiter nix aufgefallen ist, wieder eingebaut. Vorher natürlich die Zange und vor allem die Kolben, da wo sie erreichbar waren, vorsichtig mit einer kunststoffbürste und etwas Bremsenreiniger gereinigt.
Auf der linken Seite lag der Fall etwas anders. Erstens wirkte der innere Belag auf den ersten Blick dünner als der äußere, zweitens hatte ich den Eindruck, dass vor allem der innere Belag leicht "schräg" abgenutzt ist. Also habe ich wieder nachgemessen und bin zu folgenden Ergebnis gekommen, was die Restbelagstärke angeht:
Belag außen: 2,75mm - 2,95mm (also auch leicht schräg)
Belag innen: 2,1mm (!) - 2,5mm (max also 4/10 Unterschied)
Der Unterschied beim inneren Belag verläuft linear von der vorderen zur hinteren Kante. Die Abdrücke der Kolben auf dem Belag sahen Kreisrund aus und waren nicht unterbrochen. Der Maximale unterschied ist gut 8/10, aber eben nicht innerhalb eines Belags.
Ich habe die originalen Beläge jetzt wieder eingebaut, aus zwei Gründen: erstens ist die Belagstärke ja in jedem Fall ausreichend, zweitens ist die Maschine innerhalb der (verlängerten) Garantie. Sollte dieser Verschleiß also ungewöhnlich sein, würde ich sie in die Werkstatt bringen. Das Rubbeln ist übrigens nicht mehr aufgetreten, die Karre Bremst tadellos, so weit ich das auf der Probefahrt testen konnte.
Meine Frage ist jetzt: Ist das noch okay oder lassen die Maße Rückschlüsse auf eine sonst irgendwie fehlerhafte Bremsanlage (Scheiben oder Sättel) zu? Sollte das im normalen Bereich liegen, würde ich die Originalbeläge nämlich einfach noch farhen, bis sie runter sind und die Brembo-Klötze dann erst einbauen.
Danke für's lesen und für alle, die noch Bremsbeläge für die schwarzen Monobloc-Sättel suchen und das hier noch nicht gesehen haben: [url]http://www.polo-motorrad.de/de/bremsbelage-07gr06sa-sintermetall-fa-triump.html[/url]
Ist ein Kampfpreis, denke ich. Ich hatte das erst für'n Irrtum gehalten, habe die Beläge aber wirklich für das Geld bekommen.