Daytona 675 Forum

Ich kann mich auch in der dritten Saison einfach nicht an den Winkel der Lenkerstummel gewöhnen. Liegt wohl am jahrzehntelangem Ninja und BMW fahren.

Im Forum habe ich gelesen, dass einige die Lenkerstummel einfach etwas nach außen gedreht haben. Dann müsste aber die kleine Halteschraube (ist zumindest an der R so gemacht) zwischen Schelle und Gabelbrücke rausgemacht werden. Ich halte das für bedenklich weil die Brücke und die Schelle ja dann keine Einheit mehr bilden und die Standrohre ja dann weniger gut gehalten werden. Wie ist das mit den LSL oder Gilles Teilen gemacht? Haben die auch die kleine Schraube oder hält das dort auch so. Also ohne die Verbindung Stummelschelle/ Gabelbrücke? Ich will gar nicht unbedingt höher mit dem Lenker kommen. Mich nervt nur der blöde Winkel der Stummel. Für die 2011er R habe ich auch gar nichts von LSL gefunden.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Alle Nachrüststummel sind sozusagen "freitragend", also auch nicht mit der Gabelbrücke verbunden.
Also entweder feilst Du am Orginalstummel die Nase ab, so bleibt der Stummel direkt unter der gabelbrücke oder du machst sie etwas 7mm nach unten, das Du mit der nase beim drehen vorbeikommst.

Und glaube mir, der Stummel muss nicht mit der Brücke verschraubt sein um ordentlich zu halten

Die Zeitschrift Motorrad ist mit ihrer Test 675er mit einem Gixxersstummel bestimmt über40000km gefahren.
Ich selber fahre damit( oder besser gesagt auch ohne diese Schraube)auch schon Sturzerprobt.
Viele fahren Rennen ohne diese Schraube.
Eins der Sachen worüber sich am wenigsten Gedanken machen muß.

Die kleine Schraube hat nichts mit der Stabilität des Stummels zu tun. Wie Bremser schon schrub, sind die Zub.-Stummel auch freitragend. Probier's aus und versuch den Stummel mal zu bewegen .

Hi,

Die Schrauben brauchst du nicht, haben eher was mit Werksmontage zu tun und dem Positionieren. Ich habe sogar meine Gabelbrücke mit der Fräse bearbeitet und das ganze eingeebnet. Stell dir die Stummel ein wie du sie brauchst.

Gruß Daniel

ok das beruhigt mich. Es ging mir auch nicht um die Stabilität der Stummel sondern der Gabelbrücke. Die stützt sich ja zusätzlich am Stummel ab. Aber wenn die LSL Teile mit TÜV dort auch nicht verbunden sind, bin ich noch entspannter.

Die Nasen müssen ab? Bei mir sieht das so aus als ob man die vorbeidrehen könnte. Noch weiter nach unten will ich nicht mit den Stummeln. Ich schau mir das morgen mal an.

Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten. Hat zufällig noch jemand das Drehmoment für die Stummelklemmung parat?

Düse hat geschrieben:...Es ging mir auch nicht um die Stabilität der Stummel sondern der Gabelbrücke. Die stützt sich ja zusätzlich am Stummel ab...

Hä? Das macht überhaupt keinen Sinn. Warum soll eine Gabelbrücke stabiler sein, nur weil sie mit den Stummeln verbunden ist??? Die Brücke selbst ist doch das verbindende und steife Element.

Düse hat geschrieben: Die Nasen müssen ab? Nein, nicht zwangsläufig. Nur wenn der Stummel ohne Spalt zur oberen Gabelbrücke montiert sein soll und/ oder du ein paar Gramm Gewicht sparen möchtest.
Bei mir sieht das so aus als ob man die vorbeidrehen könnte. Richtig, aber nur wenn die Stummel vorher leicht nach unten verschoben worden sind.
Noch weiter nach unten will ich nicht mit den Stummeln. Musst du dann aber geringfügig.
Ich schau mir das morgen mal an. Mach mal.

Falls du diesen Thread noch nicht kennst - [url=http://www.daytona-675.de/fahrwerk/original-lenkerstummel-verstellen-t12675.html?hilit=%20stummel]klick[/url].

12. Apr 2014, 08:11 » docvale846 hat geschrieben: Hä? Das macht überhaupt keinen Sinn. Warum soll eine Gabelbrücke stabiler sein, nur weil sie mit den Stummeln verbunden ist??? Die Brücke selbst ist doch das verbindende und steife Element.

Doch macht es. Überlegen wir mal ganz einfach. Die beiden Gabelrohre müssen die Kräfte des Vorderrades auf den Rahmen (Lenkkopflager) übertragen. Dabei soll die Gabel möglichst steif bleiben. Je dicker die Rohre und je besser die Halterung gegen verwinden, desto stabiler das Fahrverhalten des Motorrades. 125er haben ganz dünne und Supersportler ganz dicke Rohre an der Gabel. Wir vernachlässigen jetzt mal die inneren Kräfte zwischen Tauch- u. Standrohr (up side down usw.) und die Federung. Einfache statische Betrachtung: Straße-> Reifen-> Felge-> Achse-> Tauchrohr -> Standrohr-> Gabelbrücke unten und oben-> Lenkkopflager-> Rahmen.

Um die Standrohre sind oben zwei Schellen (Stummel und Brücke), welche statisch miteinander verbunden sind. Somit habe ich eine größere Klemmung gegen Verdrehen und die Aufnahme von den Kräften, welche von der Straße und den Fahraktionen des Motorrades kommen. Die Kräfte aus dem Rohr werden somit über zwei Schellen in die Brücke übertragen. Wenn ich die beiden Schellen nun trenne werden die Kräfte nur noch über eine Schelle (die dünnere der Brücke selbst) übertragen. Es ist zwar nur eine kleine Schraube aber statisch gesehen habe ich die Klemmung der Brücke verändert, weil man vorher die Brücke und den Stummel als eine Einheit betrachten konnte. Nun habe ich aber zwei getrennte Teile. Die Kräfte, die ich selbst einleite (Lenken, Festhalten beim Bremsen) kommen auch noch dazu. Diese werden nicht mehr direkt in die Brücke sondern über das Standrohr übertragen.

Das war meine Überlegung, die sicher nicht ganz falsch ist und nur mal zu Erklärung meiner Frage. Ich will hier keine Statikvorlesung halten.

Offensichtlich sind die Kräfte aber vernachlässigbar und die obere Schelle ist stabil genug. Das war der Hintergrund meiner Frage in technischer Erklärung.

Deshalb vielen Dank an alle die hier was geschrieben haben.

Ich werde das heute Abend umbauen und nochmals vielen Dank. Das Drehmoment hat keiner zufällig im Kopf?

Hi Düse,

interessante Darstellung, die Frage die sich stellt, woher kommt aus deiner Betrachtung die Verdrehung? Aus meiner Sicht gibt es diese nicht. Die Klemmung der Gabelbrücken soll ein durchrutschen der Holme verhindern.

Gruß Daniel

Das Drehmoment hat keiner zufällig im Kopf?

Hab des WHB grad nicht zur Hand..bin aber der Meinung 25NM waren es.....auf keinen Fall übertreiben


lg Kevin

An der Gabel gibt's unten ne Achse, mittig die untere Gabelbrücke und oben die obere Gabelbrücke - da verdreht sich kein Stand- und auch kein Tauchrohr, egal ob Upside-Down oder normale Ausführung, mit dicken Rohren oder dünnen Rohren

Die Stummel selbst werden auch über die Klemmung an Ort und Stelle gehalten - vorausgesetzt, das Anzugsmoment stimmt. Das kleine Schräubchen als Verbindung zwischen Stummel und oberer Gabelbrücke wird mit 5Nm angezogen und scherrt dir im Sturzfall im schlimmsten Fall nur ab. Also weg damit. Die Stummel werden laut "altem" WHB (erste und zweite Ausgabe) mit 27Nm angezogen. Die letzte Ausgabe des WHB liegt in der Garage, daher habe ich gerade nicht zur Hand. Ich bilde mir ein, dass ich sie nur mit 22Nm angezogen, was aber gefühlt auch schon recht stramm war. Auch bei den üblichen Rennstreckenmanövern verrutscht da nichts.

So - es ist erledigt. Der Hollandlenker ist Vergangenheit.

Vielen Dank nochmal für die guten Tipps. Der ganze "Umbau" hat ca. 40 min. gedauert und es ist wirklich wie ein neues Motorrad. Endlich entspannt sitzen.

Und zu guter letzt - laut letzter WHB-Ausgabe (bis 2012) sind die Stummel mit 26Nm anzuziehen.