Regio Cup 600ccm in Hockenheim am 20.08.2012
Verfasst: Mi 22. Aug 2012, 17:37
Es ist Montag 5 Uhr in der früh. Ich stehe auf.
Der Kaffee schmeckt fade. Die Nacht war verdammt kurz.
Vor genau 9 Tagen ist mein Sohn auf die Welt gekommen und er hat mir trotz guten Zuredens die Nacht noch etwas kürzer gemacht. Es zwängt sich mir die Frage auf: "Machen Kinder langsamer?"
Nach dem zweiten Espresso und einem Müsli kann ich langsam meine Augen öffnen und beginne damit die letzten Sachen zu packen. Die Socken hatte ich noch vergessen. Gott sei dank hab ich drangedacht. Ich hasse es nämlich nasse Socken zu haben und der Wetterbericht hat mir einige davon versprochen. 36° im Schatten solls warm werden.
Das Auto und der Hänger sind schon startklar. So gehts dann um halb sechs auf die Autobahn in Richtung Hockenheim.
Dort angekommen bin ich überglücklich, dass ich mich beim Bornhäuser in eine Box eingemietet hab. Denn es ist um 7 Uhr morgens schon 25° warm. Oh mann, das wird ein Tag.
Nach der Registrierung, dem Auspacken und Vorbereiten schlendere ich erstmal auf der Suche nach Tonas durchs Fahrerlager. Mein erster Turn ist ja erst um 9:40Uhr. Limaa und Rob haben kein Zelt. Ich denke noch "Hoffentlich ham die Sonnencreme und frische Socken dabei..." Es sind um neun schon 28°. Ich beginne zu schwitzen.
Endlich gehts dann um 20 vor zehn los zum ersten turn des Zeitrainings. Leider merke ich schon nach der zweiten Runde, dass sich das Setup dermaßen miserabel anfühlt. Hinten schwimmts und schaukelts wie verrückt. Ok, Haken dran. Die Zeit ist fürm Eimer. Nächsten Turn abwarten.
Mittlerweile haben wir über 30° Luft und über 40° Streckentemperatur.
Am Fahrwerk und dem Luftdruck ein wenig gefeilt und mit frischen Socken dann ab zum zweiten Turn. Auch hier noch Geschaukel ohne Ende. Ich komm mir vor wie auf nem Kanu. "Was ist da nur los?" Die Zeiten sind knapp unter 1:59, also doch noch ein gutes Stück von einem guten Startplatz entfernt. Wieder raus und nochmal auf den nächsten Turn hoffen. Setup nochmals leicht angepasst. Das Reifenbild sieht eigentlich richtig gut aus. Vorne fahre ich den K1, da ist auch alles in Ordnung. Hinten mit dem K2 schwimmt die Fuhre wie blöde.
Zum dritten Turn haben wir 36° Luft und über 53° Streckentemperatur. Das Anziehen des Lederkombis ist mittlerweile eine echte Qual. Der dritte Satz Socken ist auch schon durch
Das Setup fühlt sich nun ganz ok an, auch wenn ich hinten noch immer am Rutschen bin. Die Zeiten sind nun bei hohen 1:57er. Na ja, mittlerweile hab ich mit damit abgefunden, dass das heut nichts wird und schiebe die Schoße einfach mal auf das zu warme Wetter. Einer muss ja Schuld sein
Im vierten und fünften Turn fahre ich mit dem gleichen Setup und versuche die Zeit noch etwas zu verbessern. Eine 1:57:5 kam dann am Ende noch raus.
Beim parken in der Box bemerke ich einen überbrodelnten Ausgleichsbehälter und eine Pütze unterm Mopped. Alles ist am Kochen. Ich denke nur,
"Oh oh, hätteste mal lieber den BMW Kühlerdeckel dabei du Pfeiffe. Shit, so ein Mist."
Ok, Fehlersuche. Schnell war klar, dass es doch nicht der Kühlerdeckel ist. Der Datalogger gibt mir 106° Wassertemperatur in der Parabolika aus. Das ist natürlich jenseits von gut und böse. Klar dass da alles am kochen ist. Hat jemand hier im Forum nen Zusatzkühler zu verkaufen?
Den sechsten Turn bin ich dann nicht mehr gefahren und hab mir ein kleines Nickerchen im Schatten gegönnt. Aufgewacht bin ich am Boxenkollegen der mir nen 8 Runden alten 180er K1 vor die Nase hält: "Da, versuch den mal!" Gesagt, getan.
Um 19 Uhr gehts dann von Startplatz 15 ins Rennen. Es ist immernoch über 30Grad warm Nach wie vor Schwitze ich wie ein Walross. Der Spritkonsum vom Mopped ist nicht mehr weit von meinem Wasserkonsum entfernt. Insgesamt hab ich zu diesem Zeitpunkt 7,5l getrunken und 5 mal die Socken gewechselt
Einführungsrunde. "Man fühlt sich der neue Gummi klasse an". Nichts ist mehr am schwimmen. Wahnsinn.
Das Setup passt jetzt natürlich nicht mehr so optimal, das kostete mich zunächst mal etwas Vertrauen.
Fliegender Start, erste Runde.
"Was es geht schon los?" Die ersten zwei Runden bin ich mehr mit dem grandiosen Grip am Hinterrad beschäftigt wie mit dem Rennen selbst. Total verdüst eiere ich durch die Kurven und verschalte mich am laufenden Band.
Ab der dritten Runde hab ich mich einigermaßen drauf eingestellt und ab dann wirds auch etwas besser. Bald kommen auch bessere Zeiten auf der Uhr, der neue Gummi funktioniert einwandfrei.
Wenig später ärgert mich die "blöde" R6 vor mir. Auf der Geraden fährt er mir davon und in der Kurve steht er mir im Weg rum. Nun ja, dann muss ich wohl auf der Bremse vorbei. Anfahrt zu Nordkurve hab ich in mir dann so zurechtgelegt, dass ich mich dran durchbremsen kann. Noch beim Bremsen sehe ich die nächste, diesesmal rote, R6 vor mir und irgendwie fliegt sie auch noch nach links hinten durch. Super, zwei Fliegen mit einer Klappe, geil
Jetzt gehts richtig vorwärts. Das Fahren macht eine Rießenlaune. Die Kondition hält auch besser, ich muss viel weniger arbeiten. Die Fuhre liegt wie ein Brett.
Gegen Rennmitte laufe ich dann auf eine R6 auf, die in etwa meinen Speed fährt. Ein paar tolle Bremsmanöver und einige Konteraktionen später (Danke an dieser Stelle an den Unbekannten, das war 1a!) kann ich ihn hinter mir lassen und das Rennen in meiner Klasse als 8ter abschließen. Von den Zeiten wäre wohl noch etwas mehr drin gewesen. Wären da nicht die ersten beiden "verträumten" Runden gewesen.
Zufrieden bin ich trotzdem. Am Ende stand eine 1:55:0 auf der Uhr. Wieder schneller wie beim letzten Fahren. Ross und Reiter sind wohlauf wieder daheim angekommen und die Technik hat bis auf die zu hohen Kühlertemperaturen auch mitgespielt. So kanns weitergehen.
Hier gibts noch das Video dazu.
Der Kaffee schmeckt fade. Die Nacht war verdammt kurz.
Vor genau 9 Tagen ist mein Sohn auf die Welt gekommen und er hat mir trotz guten Zuredens die Nacht noch etwas kürzer gemacht. Es zwängt sich mir die Frage auf: "Machen Kinder langsamer?"
Nach dem zweiten Espresso und einem Müsli kann ich langsam meine Augen öffnen und beginne damit die letzten Sachen zu packen. Die Socken hatte ich noch vergessen. Gott sei dank hab ich drangedacht. Ich hasse es nämlich nasse Socken zu haben und der Wetterbericht hat mir einige davon versprochen. 36° im Schatten solls warm werden.
Das Auto und der Hänger sind schon startklar. So gehts dann um halb sechs auf die Autobahn in Richtung Hockenheim.
Dort angekommen bin ich überglücklich, dass ich mich beim Bornhäuser in eine Box eingemietet hab. Denn es ist um 7 Uhr morgens schon 25° warm. Oh mann, das wird ein Tag.
Nach der Registrierung, dem Auspacken und Vorbereiten schlendere ich erstmal auf der Suche nach Tonas durchs Fahrerlager. Mein erster Turn ist ja erst um 9:40Uhr. Limaa und Rob haben kein Zelt. Ich denke noch "Hoffentlich ham die Sonnencreme und frische Socken dabei..." Es sind um neun schon 28°. Ich beginne zu schwitzen.
Endlich gehts dann um 20 vor zehn los zum ersten turn des Zeitrainings. Leider merke ich schon nach der zweiten Runde, dass sich das Setup dermaßen miserabel anfühlt. Hinten schwimmts und schaukelts wie verrückt. Ok, Haken dran. Die Zeit ist fürm Eimer. Nächsten Turn abwarten.
Mittlerweile haben wir über 30° Luft und über 40° Streckentemperatur.
Am Fahrwerk und dem Luftdruck ein wenig gefeilt und mit frischen Socken dann ab zum zweiten Turn. Auch hier noch Geschaukel ohne Ende. Ich komm mir vor wie auf nem Kanu. "Was ist da nur los?" Die Zeiten sind knapp unter 1:59, also doch noch ein gutes Stück von einem guten Startplatz entfernt. Wieder raus und nochmal auf den nächsten Turn hoffen. Setup nochmals leicht angepasst. Das Reifenbild sieht eigentlich richtig gut aus. Vorne fahre ich den K1, da ist auch alles in Ordnung. Hinten mit dem K2 schwimmt die Fuhre wie blöde.
Zum dritten Turn haben wir 36° Luft und über 53° Streckentemperatur. Das Anziehen des Lederkombis ist mittlerweile eine echte Qual. Der dritte Satz Socken ist auch schon durch
Das Setup fühlt sich nun ganz ok an, auch wenn ich hinten noch immer am Rutschen bin. Die Zeiten sind nun bei hohen 1:57er. Na ja, mittlerweile hab ich mit damit abgefunden, dass das heut nichts wird und schiebe die Schoße einfach mal auf das zu warme Wetter. Einer muss ja Schuld sein
Im vierten und fünften Turn fahre ich mit dem gleichen Setup und versuche die Zeit noch etwas zu verbessern. Eine 1:57:5 kam dann am Ende noch raus.
Beim parken in der Box bemerke ich einen überbrodelnten Ausgleichsbehälter und eine Pütze unterm Mopped. Alles ist am Kochen. Ich denke nur,
"Oh oh, hätteste mal lieber den BMW Kühlerdeckel dabei du Pfeiffe. Shit, so ein Mist."
Ok, Fehlersuche. Schnell war klar, dass es doch nicht der Kühlerdeckel ist. Der Datalogger gibt mir 106° Wassertemperatur in der Parabolika aus. Das ist natürlich jenseits von gut und böse. Klar dass da alles am kochen ist. Hat jemand hier im Forum nen Zusatzkühler zu verkaufen?
Den sechsten Turn bin ich dann nicht mehr gefahren und hab mir ein kleines Nickerchen im Schatten gegönnt. Aufgewacht bin ich am Boxenkollegen der mir nen 8 Runden alten 180er K1 vor die Nase hält: "Da, versuch den mal!" Gesagt, getan.
Um 19 Uhr gehts dann von Startplatz 15 ins Rennen. Es ist immernoch über 30Grad warm Nach wie vor Schwitze ich wie ein Walross. Der Spritkonsum vom Mopped ist nicht mehr weit von meinem Wasserkonsum entfernt. Insgesamt hab ich zu diesem Zeitpunkt 7,5l getrunken und 5 mal die Socken gewechselt
Einführungsrunde. "Man fühlt sich der neue Gummi klasse an". Nichts ist mehr am schwimmen. Wahnsinn.
Das Setup passt jetzt natürlich nicht mehr so optimal, das kostete mich zunächst mal etwas Vertrauen.
Fliegender Start, erste Runde.
"Was es geht schon los?" Die ersten zwei Runden bin ich mehr mit dem grandiosen Grip am Hinterrad beschäftigt wie mit dem Rennen selbst. Total verdüst eiere ich durch die Kurven und verschalte mich am laufenden Band.
Ab der dritten Runde hab ich mich einigermaßen drauf eingestellt und ab dann wirds auch etwas besser. Bald kommen auch bessere Zeiten auf der Uhr, der neue Gummi funktioniert einwandfrei.
Wenig später ärgert mich die "blöde" R6 vor mir. Auf der Geraden fährt er mir davon und in der Kurve steht er mir im Weg rum. Nun ja, dann muss ich wohl auf der Bremse vorbei. Anfahrt zu Nordkurve hab ich in mir dann so zurechtgelegt, dass ich mich dran durchbremsen kann. Noch beim Bremsen sehe ich die nächste, diesesmal rote, R6 vor mir und irgendwie fliegt sie auch noch nach links hinten durch. Super, zwei Fliegen mit einer Klappe, geil
Jetzt gehts richtig vorwärts. Das Fahren macht eine Rießenlaune. Die Kondition hält auch besser, ich muss viel weniger arbeiten. Die Fuhre liegt wie ein Brett.
Gegen Rennmitte laufe ich dann auf eine R6 auf, die in etwa meinen Speed fährt. Ein paar tolle Bremsmanöver und einige Konteraktionen später (Danke an dieser Stelle an den Unbekannten, das war 1a!) kann ich ihn hinter mir lassen und das Rennen in meiner Klasse als 8ter abschließen. Von den Zeiten wäre wohl noch etwas mehr drin gewesen. Wären da nicht die ersten beiden "verträumten" Runden gewesen.
Zufrieden bin ich trotzdem. Am Ende stand eine 1:55:0 auf der Uhr. Wieder schneller wie beim letzten Fahren. Ross und Reiter sind wohlauf wieder daheim angekommen und die Technik hat bis auf die zu hohen Kühlertemperaturen auch mitgespielt. So kanns weitergehen.
Hier gibts noch das Video dazu.