Schräglagentraining - Fahrschule Brack
Verfasst: Mi 26. Mai 2010, 20:44
Es war an einem Sonntag den 16.05.2010 irgendwo an einer Esso Tanke in Gelsenkirchen. Heute stand nicht das übliche durch die Gegend fahren, sondern Schräglagentraining auf dem Programm. Unsere Truppe war und ist bunt gemischt: 2x Daytona 675, 1x XJR 1300, 1x FZ6 u. eine KTM LC4 Super Moto. Ein Fahrer unserer Truppe war 13 Jahre lang kein Motorrad mehr gefahren und hatte sich einen Tag zuvor die XJR 1300 gekauft (In Stuttgart und ich musste mitfahren ). Ein anderer hatte erst letztes Jahr seinen Lappen gemacht und fährt mit 34 PS, soll heißen: Das Schräglagen Training ist was für jedermann.
Ort des Geschehens war ein für die Öffentlichkeit nicht zugängliches ehemaliges Kasernengelände. Trainiert wurde mit einem so genannten Wing-Bike. Das war eine modifizierte GS500E mit verstellbaren Auslegern.
Gegen 09:00 Uhr begrüßten uns die Instruktoren Andreas und Uwe und führten uns zu dem Trainingsplatz auf der Kaserne. Jeder der Fahrer stellte sich vor und sagte warum er bei dem Training ist und was er erwartet. Außer unserer Truppe war noch ein weiterer Fahrer mit seiner Frau zum dem Termin angereist, allerdings ohne eigenes Motorrad. Andreas schaute sich meine noch jungfräulichen Knieschleifer an und sagte: "Die werden nach dem Training nicht mehr so aussehen". Ich zweifelte und dachte: "Wenn ich auf die Schleifer falle, sind die auch verkratzt". Nach dem ausfüllen diverser Formalitäten und einigen Tassen Kaffee, verabschiedete sich Andreas bis zum Mittag, wo er uns dann seine Fähigkeiten am Grill präsentierte.
Uwe gab uns eine Einweisung zu dem Wing-Bike und dann ging es auch schon los. Die Ausleger konnten in sieben Stufen verstellt werden und so die maximale Schräglage bestimmt werden.
Jeder fuhr ein paar Runden um sich an das Bike zu gewöhnen und dann wurde immer schräger gefahren. Sobald das Rad von dem Ausleger Kontakt mit dem Boden hatte, sollte nicht mehr schräger gefahren werden, da sich sonst das Hinterrad von dem Wing-Bike aushebeln könnte. Als ich an der Reihe war sagte mir mein Kopf mit zunehmender Schräglage: "Gleich fliegst Du auf die Fresse!", aber es passierte nichts. Es braucht natürlich eine gewisse Zeit seinen "inneren Schweinehund" zu bezwingen.
Nach dem jeder die ersten Runden erfolgreich gemeistert hatte, wurden die Ausleger verstellt. Das Spielchen zog sich hin bis zur fünften Stufe. Man, dass war schon ziemlich viel Schräglage. Es konnte aber nichts passieren, denn im falle eines Falles würden die Ausleger das Bike auffangen und uns vor Verletzungen schützen. Zwischen den einzelnen Stufen der Schräglage, löcherten wir Uwe immer wieder mit Fragen zu dem Fahren mit extremer Schräglage, Hanging off, Fahrphysik usw. Uwe beantwortete alle Frage sehr kompetent und nahm sich für jeden Zeit. Er gab Tip´s zum Fahren in Schräglage und verbesserte, wenn etwas nicht so gut lief.
So langsam knurrte mein Magen... wo blieb denn Andreas mit dem Grillzeug nur!? Fünf Minuten später tauchte er auch schon auf und feuerte den Grill an.
Mittlerweile waren wir bei Stufe fünf angekommen und Uwe sagte zu mir: "Wenn Du gleich dran bist, den Hintern weiter von der Bank runter und das Knie abspreizen... nicht erschrecken wenn es schleift!" Mit meiner Wurst in der Hand dachte ich mir: "Sollte mir das wirklich gelingen?". Nachdem die Wurst vernichtet war, ich wieder rauf auf den Bock, Hintern weiter von der Bank, Knie abgespreizt und... ich weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll: Mein Knie fing an unter den sanften Vibrationen des auf den Boden kratzenden Schleifers, leicht zu zucken. Ich zog sofort mein Knie wieder hoch und musste das erstmal verdauen. Ich fuhr ein paar weitere Kreise und... da war es wieder: Dieses süße Geräusch das entsteht wenn Plastik während der Fahrt auf den Asphalt gedrückt wird. Ich fuhr wieder zur Gruppe zurück und Uwe sagte: "Na siehste, geht doch". Auch Andreas betonte noch mal, dass das keine Zauberei mit den Schräglagen ist. Total geflasht musste ich erstmal ne´ Kippe rauchen. Geilomat [smilie=m020.gif] Alle Teilnehmer haben es innerhalb ein paar Übungsstunden geschafft, sicher mit dem Bike in extremer Schräglage zu fahren.
Der Kreis wurde zu einer Acht umgebaut und Uwe machte wieder eine Einweisung. Jetzt wurde es schwieriger, weil wir uns jetzt nicht mehr langsam an die Schräglage antasten konnten sondern schon mit etwas mehr Speed in die Acht rein fuhren. Ab hier wurde es auch körperlich anstrengender: Körper in die Linkskurve legen, Knie anspreizen, über das schleifende Knie freuen, kurze Gerade, Bike aufrichten, Körper in die Rechtskurve legen und wieder Freude, Freude, Freude Psycho Das ganze dann so ca. 10-15 mal und dann der nächste. An dieser Stelle muss ich sagen: "Respekt an die Fahrer die den ganzen Tag auf dem Kreisel fahren! Ohne mentale und körperliche Fitness geht da mal gar nix!
Andreas sagte dann: "So jetzt wird es langsam Zeit, dass das Erlernte mit dem eigenen Bike umgesetzt wird". Ich hatte so meine Bedenken, schließlich will man sein Bike nicht in den Dreck schmeißen. Uwe beruhigte mich: "Du bist gerade mit einem alten 130er Reifen extrem schräg gefahren und hast selber ein Bike mit fast neuen PiPo 2CT und satten 180mm Breite. Was Du mit dem Wing-Bike schaffst, schaffst Du mit der Daytona drei Mal!".
Den Anfang machte die XJR 1300. Erst ein paar Runden die Reifen aufwärmen und dann immer schräger und es klappte sehr gut. Jetzt war die FZ6 an der Reihe und auch hier das gleiche Spielchen. Nun war ich an der Reihe und es war mir natürlich nicht ganz geheuer. Also, Reifen warm gefahren und weiter Richtung Boden und tiefer und schneller und tiefer und schneller... aber es reichte nicht um mit dem Knie auf den Boden zu kommen. Uwe sagte: "Du musst schneller fahren, dann klappt das!". Ok, wieder rein in den Kreis und schneller und tiefer und schneller und tiefer und KKRRRRRR ...da war es wieder, der "innere Schweinehund" war wieder geschlagen und das Knie kratzte über den Boden, aber diesmal mit der eigenen Maschine und ohne Ausleger. Wenn ich eine Glatze gehabt hätte, hätte ich im Kreis grinsen können Die XJR 1300 und die FZ6 brachten kurz danach auch die Fußrasten auf den Boden, was unter lautstarkem Beifall bestätigt wurde.
Fazit von dem Training:
Alle Fahrer hatten es an einem Tag in guter Atmosphäre geschafft, sicher und ohne Unfall in extremer Schräglage zu fahren. An den eigenen Reifen wurden der "Angststreifen" von knapp zwei cm auf null gefahren und es wurde mit positivem Ergebnis an der Blickführung gearbeitet. Alles in allem wurden so wertvolle "Schräglagen Reserven" geschaffen die auch für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen und das alles zu einem vernünftigen Preis.
Ich kann Euch die "Fahrschule Andreas Brack" wirklich nur empfehlen! Wir sind aber weder verwandt noch verschwägert. Dieser Bericht soll nur die Erfahrungen aus meiner Sicht widerspiegeln!
Wer Interesse an so einem Training hat, schaut auf die Homepage von der Fahrschule Brack: [url]http://www.fahrschule-a-brack.de[/url]
Bild 1: MadMax
Bild 2: greek-devil
Bild 3: Das Wing-Bike
Ort des Geschehens war ein für die Öffentlichkeit nicht zugängliches ehemaliges Kasernengelände. Trainiert wurde mit einem so genannten Wing-Bike. Das war eine modifizierte GS500E mit verstellbaren Auslegern.
Gegen 09:00 Uhr begrüßten uns die Instruktoren Andreas und Uwe und führten uns zu dem Trainingsplatz auf der Kaserne. Jeder der Fahrer stellte sich vor und sagte warum er bei dem Training ist und was er erwartet. Außer unserer Truppe war noch ein weiterer Fahrer mit seiner Frau zum dem Termin angereist, allerdings ohne eigenes Motorrad. Andreas schaute sich meine noch jungfräulichen Knieschleifer an und sagte: "Die werden nach dem Training nicht mehr so aussehen". Ich zweifelte und dachte: "Wenn ich auf die Schleifer falle, sind die auch verkratzt". Nach dem ausfüllen diverser Formalitäten und einigen Tassen Kaffee, verabschiedete sich Andreas bis zum Mittag, wo er uns dann seine Fähigkeiten am Grill präsentierte.
Uwe gab uns eine Einweisung zu dem Wing-Bike und dann ging es auch schon los. Die Ausleger konnten in sieben Stufen verstellt werden und so die maximale Schräglage bestimmt werden.
Jeder fuhr ein paar Runden um sich an das Bike zu gewöhnen und dann wurde immer schräger gefahren. Sobald das Rad von dem Ausleger Kontakt mit dem Boden hatte, sollte nicht mehr schräger gefahren werden, da sich sonst das Hinterrad von dem Wing-Bike aushebeln könnte. Als ich an der Reihe war sagte mir mein Kopf mit zunehmender Schräglage: "Gleich fliegst Du auf die Fresse!", aber es passierte nichts. Es braucht natürlich eine gewisse Zeit seinen "inneren Schweinehund" zu bezwingen.
Nach dem jeder die ersten Runden erfolgreich gemeistert hatte, wurden die Ausleger verstellt. Das Spielchen zog sich hin bis zur fünften Stufe. Man, dass war schon ziemlich viel Schräglage. Es konnte aber nichts passieren, denn im falle eines Falles würden die Ausleger das Bike auffangen und uns vor Verletzungen schützen. Zwischen den einzelnen Stufen der Schräglage, löcherten wir Uwe immer wieder mit Fragen zu dem Fahren mit extremer Schräglage, Hanging off, Fahrphysik usw. Uwe beantwortete alle Frage sehr kompetent und nahm sich für jeden Zeit. Er gab Tip´s zum Fahren in Schräglage und verbesserte, wenn etwas nicht so gut lief.
So langsam knurrte mein Magen... wo blieb denn Andreas mit dem Grillzeug nur!? Fünf Minuten später tauchte er auch schon auf und feuerte den Grill an.
Mittlerweile waren wir bei Stufe fünf angekommen und Uwe sagte zu mir: "Wenn Du gleich dran bist, den Hintern weiter von der Bank runter und das Knie abspreizen... nicht erschrecken wenn es schleift!" Mit meiner Wurst in der Hand dachte ich mir: "Sollte mir das wirklich gelingen?". Nachdem die Wurst vernichtet war, ich wieder rauf auf den Bock, Hintern weiter von der Bank, Knie abgespreizt und... ich weiss gar nicht wie ich das beschreiben soll: Mein Knie fing an unter den sanften Vibrationen des auf den Boden kratzenden Schleifers, leicht zu zucken. Ich zog sofort mein Knie wieder hoch und musste das erstmal verdauen. Ich fuhr ein paar weitere Kreise und... da war es wieder: Dieses süße Geräusch das entsteht wenn Plastik während der Fahrt auf den Asphalt gedrückt wird. Ich fuhr wieder zur Gruppe zurück und Uwe sagte: "Na siehste, geht doch". Auch Andreas betonte noch mal, dass das keine Zauberei mit den Schräglagen ist. Total geflasht musste ich erstmal ne´ Kippe rauchen. Geilomat [smilie=m020.gif] Alle Teilnehmer haben es innerhalb ein paar Übungsstunden geschafft, sicher mit dem Bike in extremer Schräglage zu fahren.
Der Kreis wurde zu einer Acht umgebaut und Uwe machte wieder eine Einweisung. Jetzt wurde es schwieriger, weil wir uns jetzt nicht mehr langsam an die Schräglage antasten konnten sondern schon mit etwas mehr Speed in die Acht rein fuhren. Ab hier wurde es auch körperlich anstrengender: Körper in die Linkskurve legen, Knie anspreizen, über das schleifende Knie freuen, kurze Gerade, Bike aufrichten, Körper in die Rechtskurve legen und wieder Freude, Freude, Freude Psycho Das ganze dann so ca. 10-15 mal und dann der nächste. An dieser Stelle muss ich sagen: "Respekt an die Fahrer die den ganzen Tag auf dem Kreisel fahren! Ohne mentale und körperliche Fitness geht da mal gar nix!
Andreas sagte dann: "So jetzt wird es langsam Zeit, dass das Erlernte mit dem eigenen Bike umgesetzt wird". Ich hatte so meine Bedenken, schließlich will man sein Bike nicht in den Dreck schmeißen. Uwe beruhigte mich: "Du bist gerade mit einem alten 130er Reifen extrem schräg gefahren und hast selber ein Bike mit fast neuen PiPo 2CT und satten 180mm Breite. Was Du mit dem Wing-Bike schaffst, schaffst Du mit der Daytona drei Mal!".
Den Anfang machte die XJR 1300. Erst ein paar Runden die Reifen aufwärmen und dann immer schräger und es klappte sehr gut. Jetzt war die FZ6 an der Reihe und auch hier das gleiche Spielchen. Nun war ich an der Reihe und es war mir natürlich nicht ganz geheuer. Also, Reifen warm gefahren und weiter Richtung Boden und tiefer und schneller und tiefer und schneller... aber es reichte nicht um mit dem Knie auf den Boden zu kommen. Uwe sagte: "Du musst schneller fahren, dann klappt das!". Ok, wieder rein in den Kreis und schneller und tiefer und schneller und tiefer und KKRRRRRR ...da war es wieder, der "innere Schweinehund" war wieder geschlagen und das Knie kratzte über den Boden, aber diesmal mit der eigenen Maschine und ohne Ausleger. Wenn ich eine Glatze gehabt hätte, hätte ich im Kreis grinsen können Die XJR 1300 und die FZ6 brachten kurz danach auch die Fußrasten auf den Boden, was unter lautstarkem Beifall bestätigt wurde.
Fazit von dem Training:
Alle Fahrer hatten es an einem Tag in guter Atmosphäre geschafft, sicher und ohne Unfall in extremer Schräglage zu fahren. An den eigenen Reifen wurden der "Angststreifen" von knapp zwei cm auf null gefahren und es wurde mit positivem Ergebnis an der Blickführung gearbeitet. Alles in allem wurden so wertvolle "Schräglagen Reserven" geschaffen die auch für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen und das alles zu einem vernünftigen Preis.
Ich kann Euch die "Fahrschule Andreas Brack" wirklich nur empfehlen! Wir sind aber weder verwandt noch verschwägert. Dieser Bericht soll nur die Erfahrungen aus meiner Sicht widerspiegeln!
Wer Interesse an so einem Training hat, schaut auf die Homepage von der Fahrschule Brack: [url]http://www.fahrschule-a-brack.de[/url]
Bild 1: MadMax
Bild 2: greek-devil
Bild 3: Das Wing-Bike