Hi liebe Freunde der Renntrainingsmärchen,
nachdem ich nun schon ein paar Tage wieder zurück bin vom Pann, ich die Zeitentabellen studiert und die Wunden der Demütigungen auf der Piste geleckt habe, hier nun ein kleiner und wie immer nicht bierernst zu nehmender Bericht vom kleinen madix61, der auszog in die große weite Welt der tapferen und redlichen Stahlroßreiter.
Eigentlich stand die ganze Geschichte unter keinem guten Stern, weil ich mir einige Wochen vorher auf der Arbeit einen ordentlichen Meniskusschaden zugezogen habe und- wie ich jetzt weiß- so was schon mal dauern kann….
Also Samstag und Sonntag vor der Abreise wollte ich den Herrn Jura Racing anrufen, ob ich nicht das Geld zurückbekommen könnte.
Aber das ist ne andere Geschichte.
Mittwochnachmittag also den Tango an den Haken gehängt, um dann am Donnerstag bei geilstem Wetter am Pannoniaring aufzuschlagen.
Schnell noch unsere kleine Heimstätte für die nächsten Tage eingerichtet, das holde Weib geherzt, weil der Grill schon parat stand und dann den herrlichen Uterus massierenden Schallwellen der Desmotwins gelauscht, die auf Start/Ziel vorbeidonnerten.
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Das Programm für die nächsten drei Tage sah dann folgendermaßen aus:
Freitag, den ganzen Vormittag freies Training ohne Gruppeneinteilung, dann!! Fahrerbesprechung und Aufteilung anhand der gefahrenen Zeiten in vier Gruppen, danach Gruppenfahren inkl. Quali und noch mal 1 ½ h freies Training.
Die Fahrerbesprechung hätt mer mal vorher machen sollen, soviel Schrott hab ich noch nicht an einem Vormittag gesehen und ich mach das auch schon ein paar Jahre.
Aber ich denk mal für die meisten war es das erste Training in dieser Saison (für mich auch). Und dann sind fast alle so was von hot, hotter geht’s nur noch auf´ ner nässenden Schürfwunde.
Den Freitag ist meine Chrissie dann auch ein paar Mal mit Instruktor gefahren und nach einer Auszeit von mehr als zwei Jahren ganz gut wieder in Schwung gekommen.
Für mich ging`s am Freitag erst mal darum den alten Knochensack unter der Kombi ordentlich auszuschütteln und die Reflexe wieder zu schärfen und im Hinterkopf fuhr auch immer mit: hoffentlich hält das Knie…. Aber jammern und zetern gilt nicht, die 2.11 vom vergangenen Herbst sollten übers Wochenende zu knacken sein.
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Kleine Anekdote am Rande; der Instruktor meiner Holden hat sich am ersten Nachmittag im Quali auch etwas übermotiviert auf die „Goschn glegt“, wie der Wiener zu sagen pflegt. Ergebnis: linke Schulter ausgekugelt… aua das tut echt weh.
Nebenbei musste ich mich am Nachmittag auch noch für das Supersportrennen am Samstag qualifizieren. Mit ner Zeit von 2.13. war das auch erledigt.
Am Abend dann kollektives Wettgrillen im Fahrerlager und wohlverdientes Bierchen.
Samstag Vormittag dann noch viel freies Training und um kurz vor 14.00h Einfahrt in die Startaufstellung zum Supersportrennen. Schlacker, Schlacker,…Nervosität, kenn ich nich…..wo war denn noch mal mein Startplatz? Ach ja, 7.Reihe, Position 28. Mit 42 Startern war das Feld vor allem vor mir dicht gedrängt. Für mich als absolute Startschwuchtel sollte doch da vorne irgendwo ne Lücke zu finden sein.
„out go the lights“ und die Hälfte der hinter mir befindlichen Fahrer zogen an mir vorbei. Es gab selbst von mir schon bessere Starts. Aber so gab es wenigstens die Aussicht auf packende Zweikämpfe. Fünf konnte ich im Verlauf des Rennens niederkämpfen und so kam ich als 29. ins Ziel. Naja, schon bessere Tage gesehen. Zufrieden konnte ich nicht sein, zumal ich meine Qualizeit nicht unterbieten konnte. Irgendwo klemmt da was….
Nach den Rennen dann wieder viel Zeit zum trainieren und so ging dann auch der zweite Tag zu Ende.
Renntrainingsveranstaltungen sind ja fest in der Hand alter Säcke die ja wirklich mit eiserner Faust die Drosselklappen auf Anschlag halten,
und so war es mir auf Grund der Gnade meiner frühen Geburt auch gegönnt, am Rennen zum „old men cup“ teilzunehmen. Nun neigen diese Herren fortgeschrittenen Alters aber eher zum satten Liter Hubraum als zu agilen und schlanken 600ern. Bis auf vier!!! Supersport Bikes bestand das volle Starterfeld um mich herum also noch aus einigen dreiviertel Gixxern und sonst nur noch aus 1000er Superbikes.
Schluck, da bekommt man ja nen trockenen Hals !!
Kurz und gut bin ich dann von Platz 35 auf 27 vorgefahren und hab das für mich als kleinen Erfolg gewertet, ohne allerdings meine Zeiten signifikant zu verbessern. Bin nicht mal an die Rundenzeiten vom vergangenen Herbst gekommen. Am Material hat´s jedenfalls nicht gelegen. Eher an mangelnder körperlicher Fitness.
Habt Ihr eigentlich mal die neue R1 mit offenen Pötten gehört ? Einfach genial wie die klingt. Wie ne Mischung aus Ducati 1098 und RSV Mille.
Alles zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Niveau bei dieser Veranstaltung mit Hobby- oder Amateursport nicht mehr viel zu tun hat.
Schnellste Runde im old men cup !! war ne 1.57,2 mit der aktuellen Fireblade . Das ist Profi Liga und ich verneige mein Haupt in Demut . Hab mal gehört das der Andy Meklau den inoffiziellen Rekord von 1.56,… hält. Nur mal so zum Vergleich.
Hoffe Ihr hattet Spaß beim lesen und übrigens…. die Daytona ist ein ganz exklusives Bike, ich hatte die einzige im Fahrerlager .
Gruß madix61