Daytona 675 Forum

...weil die Diskussion neulich im Video-Thread darüber aufkam wo der optimale Schaltpunkt liegt.
Folgende Daten liegen der Rechnung zugrunde Damit ergeben sich gangabhängig folgende Zugkräfte am Rad: Da explizit nach der Schaltdrehzahl gefragt war, hier noch über der Drehzahl aufgetragen: Das die Kurven sich nicht schneiden bedeutet, dass die Zugkraft im niedrigeren Gang über das gesamte Drehzahlband höher ist als im höheren Gang. Um maximale Beschleunigung zu erzielen ist es damit nicht sinnvoll früher zu schalten, sondern den Motor auszudrehen.

Sehr interessant,und war hier überhaupt noch nicht zur Sprache gekommen.

Spannende Darstellung!

wie verändern sich die Graphen wenn du den Schlupf veränderst?
Inwiefern wird in dieser Berechnung mechanische Reibung berücksichtigt? Steckt die im Schlupf?
Kann ich davon ausgehn, dass es ich hier rein um eine theoretische Berechnung handelt?

Liebe Grüße Hartmuth

Ja, das sind reine Berechnungsergebnisse, die natürlich nur so gut sind wie die Qualität der Eingabedaten. Der Schlupf geht nur in die Berechnung der Geschwindigkeit aus Übersetzung und Motordrehzahl ein. Multiplizier die Geschwindigkeitswerte auf der x-Achse mit 1,03, dann hast du Schlupf 0%. Mechanische Reibung geht in die Drehmomentwerte ein, meine Werte hab ich aus irgendeinem Internetbild abgeleitet und keine näheren Infos darüber. Auch wenn die im Detail Drehzahl und Geschwindigkeitsabhängig ist, wird sich da bzgl. Schaltpunkte nix signifikant verschieben.
Was bzgl. der Beschleunigung auf jeden Fall noch relevant wird, ist die Luftwiderstandskraft. Mit den Annahmen bzgl. Luftdichte 1,29 kg/m3, Luftwiderstandsbeiwert cw 0,61 und Querschnittsfläche 0,67m2 ergibt sich folgendes Diagramm (grün = Luftwiderstandskraft): Zur Beschleunigung steht nur die Differenz zwischen Zugkraftangebot und Luftwiderstandskraft zur Verfügung. Mit einem Gesamtgewicht von Motorrad und Fahrer von 250kg schaut dann die gangabhängige Beschleunigung so aus: Und hier noch eine KTM 690 SMC als Beispiel dafür, dass es nicht grundsätzlich sinnvoll ist die Gänge voll auszudrehen: Gang 5 hat da fast keine Daseinsberechtigung

...bei der Gelegenheit noch eine kurze Frage abseits des Themas. Wie lange dauert es per TuneECU ein neues Map auf das Steuergerät zu spielen? Kleiner 5 min oder kann ich gut 30 min für das Übertragen der Daten einplanen? Ich hab mittlerweile eine super kleine, leichte Batterie drin, die einigermaßen geladen ist und auch noch eine weitere etwas dubiose Zweitbatterie und würde das am liebsten damit angehen. Falls das jetzt Aufspielen richtig lange dauert würde ich mir eine vernünftige Zweitbatterie suchen, damit mir nicht der Strom während des Aufspielens ausgeht.

terence1000 hat geschrieben: ↑

Di 8. Sep 2020, 07:47

...bei der Gelegenheit noch eine kurze Frage abseits des Themas. Wie lange dauert es per TuneECU ein neues Map auf das Steuergerät zu spielen? Kleiner 5 min oder kann ich gut 30 min für das Übertragen der Daten einplanen? Ich hab mittlerweile eine super kleine, leichte Batterie drin, die einigermaßen geladen ist und auch noch eine weitere etwas dubiose Zweitbatterie und würde das am liebsten damit angehen. Falls das jetzt Aufspielen richtig lange dauert würde ich mir eine vernünftige Zweitbatterie suchen, damit mir nicht der Strom während des Aufspielens ausgeht.

Also das aufspielen der Map geht ziemlich schnell, nur ein paar Minuten.

Was länger dauert ist das erste auslesen der Map aus dem Steuergerät, ne genaue Zeitangabe ist schwierig... ich würd schätzen 15-20 Minuten .

Ich habe auch ne Lithium Batterie drin & alles ohne Ladekabel gemacht. Da ich aber noch ein wenig rum probiert hatte, war die Batterie am Ende aber quasi leer. Musste sie vor dem nächsten Start aufladen.
Wenn du dich also kurz fasst & die Batterie voll ist, klappt es so. Kannst aber auch noch das Licht über die Sicherung abklemmen, dann haste mehr Spielraum.

UnleaShed hat geschrieben: ↑

Di 8. Sep 2020, 08:44

terence1000 hat geschrieben: ↑

Di 8. Sep 2020, 07:47

...bei der Gelegenheit noch eine kurze Frage abseits des Themas. Wie lange dauert es per TuneECU ein neues Map auf das Steuergerät zu spielen? Kleiner 5 min oder kann ich gut 30 min für das Übertragen der Daten einplanen? Ich hab mittlerweile eine super kleine, leichte Batterie drin, die einigermaßen geladen ist und auch noch eine weitere etwas dubiose Zweitbatterie und würde das am liebsten damit angehen. Falls das jetzt Aufspielen richtig lange dauert würde ich mir eine vernünftige Zweitbatterie suchen, damit mir nicht der Strom während des Aufspielens ausgeht.

Also das aufspielen der Map geht ziemlich schnell, nur ein paar Minuten.

Was länger dauert ist das erste auslesen der Map aus dem Steuergerät, ne genaue Zeitangabe ist schwierig... ich würd schätzen 15-20 Minuten .

Ich habe auch ne Lithium Batterie drin & alles ohne Ladekabel gemacht. Da ich aber noch ein wenig rum probiert hatte, war die Batterie am Ende aber quasi leer. Musste sie vor dem nächsten Start aufladen.
Wenn du dich also kurz fasst & die Batterie voll ist, klappt es so. Kannst aber auch noch das Licht über die Sicherung abklemmen, dann haste mehr Spielraum.

Vorab, bei der 13er geht's für uns Normalos ja nur über Bluetooth und da dauert das aufspielen auch richtung 20 Minuten.
Auslesen geht bei der 13er mit tuneecu und Bluetooth nicht. Das können nur ein paar Tuner via Kabel mit etwas mehr Knowhow als der Wald und Wiesen Tuner von nebenan.
Das ist für dich aber gerade nicht von Relevanz da es ja nur Modelle ab 13 betrifft.
Allerdings nehmt immer eine zweite, am besten Autobatterie dazu, sollte beim aufspielen die Batteriespannung zu weit abfallen ist die ECU in vielen Fällen Schrott! Also lieber 10 Minuten mehr Arbeit investieren und eine zweite Batterie anschließen. Ladegerät rate ich auch von ab da nicht alle eine saubere Gleichspannung liefern und die Ladespannung auch gerne über 14 Volt geht.

terence1000 hat geschrieben: ↑

Mo 7. Sep 2020, 23:12

Ja, das sind reine Berechnungsergebnisse,...

Auf alle Fälle richtig spannend und lässige Ansätze! find auch den Vergleich mit der KTM spannend.
Ich find solche theoretischen Ansätze immer spannend, weil man viel Spielraum hat und viel simulieren kann. Allerdings würden mich dann wirklich die Vergleiche mit der Praxis, sprich Prüfstandergebnisse interessieren.
Wenn man das ein paarmal durchspielen kann, eröffnen sich da wirklich geniale Möglichkeiten.

Ein Bekannter von mir hat mir mal erzählt, dass er so sein Rallyecross Auto "einstellt" der entnimmt aus Probeläufen auf der Strecke seine Fahrdaten und spielt das ein. Der wechselt nicht nur einzelne Übersetzungen, sondern entscheidet auch ob er nur mit 4 oder bis 7 Gängen fährt. War damals wirklich spannend, sich das erklären zu lassen! Drum find ichs auch wieder richtig lässig dass du dich damit beschäftigst!!

LG Hartmuth