Hallo Tom,
ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen - was mich angeht funktioniert der Betrieb ohne Lima bestens. Habe ich erst nicht so erwartet, geht aber einwandfrei. Ich habe das bei Maggy 2013 in Brünn mal angesehen und nach meinem Maßstab bisserl verändert. Und ich wollte einfach basteln und abspecken
Eckdaten sind bei mir:
Akku LiFePo4 mit 7.5 Ah (Modellbau Fuchs etwa 230€)
Ladegerät Junsi ICharger 208B (einfacheres Produkt, kein HighEnd Profiteil - etwa 160€)
Netzgerät Maas Schaltnetzteil etwa 50A Leistung (etwa 130€)
Das Ladegerät mit Netzteil ist deshalb notwendig, weil es auf dem Markt meines Wissens nichts passendes für die Steckdose/220V gibt. Die Technik kommt nun mal aus dem Modellbau und dort wird von Autobatterien aus geladen. Und Du benötigst hohe Ströme um gut laden zu können! Es gibt zwar Ladegeräte in 220V, aber die brauchen ne Ewigkeit bis das LiPo-Teil wieder voll ist. Ich glaube Maggy hat so eines. Deshalb muss Klaus auch immer fleissig die Akkus tauschen, da es zeitlich mit den einfachen Ladegeräten nicht drin ist zwischen den Turns zu laden.
Ich betreibe neben der Standartelektrik noch einen PCV und Autotune, sowie einen Starlane Stealth Laptimer - überschlägig waren es glaube ich ein mittlerer berechneter Strombedarf von 4.5 - 5 Ampere.
Bei mir sieht das so aus:
Den Limastator habe ich ausgebaut, den Rotor abgedreht bis auf das Pickuprad und neu gewuchtet (statisch und dynamisch). Dann ist natürlich auch der Gleichrichter rausgeflogen (Habe deshalb schon wieder einen neuen Kabelbaum gebaut, ist aber nicht notwendig. Abstecken des Gleichrichters tuts auch).
Alles zusammen (Batterie, LiMa, LiMaRotor, Gleichrichter) bringt das natürlich einige (Kilo)Gramm Reduktion und weniger rotierende Masse auf der Kurbelwelle!
Um die Batterie zum Laden nicht ausbauen zu müssen habe ich mir Hochstromstecker aus dem Modellbau unter den Heckrahmen positioniert und das passende Kabel vom Ladegerät aus konfektioniert. Dazu noch das Netzteil und das Ladegerät in einen Alu-Koffer integriert (sieht sauber aus und ist aufgeräumt). Du musst natürlich neben dem Ladestecker (zweipolig) noch das Balancerkabel am Akku anschließen. Nur so ist sicheres Hochstrom-Laden gewährleistet. Ergibt bei mir also zwei Stecker (Ladestrom und Balancer) im Heckunterteil (unsichtbar von oben).
Falls Dich alles interessiert kann ich mal sehen ob ich Bilder machen kann.
Zum Betrieb:
Ich wollte mehr als 55min Betrieb mit mehrmaligen Startversuchen (Tank hält bei mir sicher etwa 50-55min)
Schnelle Ladung notfalls in 45min von leer-voll
Geht alles problemlos so wie es soll! Auch bei Langstreckenrennen kein Problem mit einem Tank am Stück fahren! Nach einer knappen Stunde Betrieb etwa 4,5Ah Ladebedarf - die überschlägige Stromberechnung stimmt also in etwa. Nach einem Turn (20min) nur max. 2Ah Ladebedarf.
Noch zur Ladezeit allgemein: Immer fast so schnell wie Du willst, da Du den Ladestrom einstellen kannst. Zu viel ist allerdings nicht gut für die Lebensdauer. Ich habe das vom Modellbauer-Empfehlungen übernommen und lade etwa mit 4.5Ah.
Das heißt nach einem 20min-Turn etwa 25min Ladezeit, nach einem Tank etwa eine Stunde. Du kannst aber die Ampere erhöhen falls notwendig. Ich würde aber nicht mehr als 1C (1.0 mal Kapazität) wählen. Das Ladegarät schafft bis zu 20A (>2C)!
Ich hatte zuletzt am Pan einen Industrie LiPo-Akku verbaut (sehr günstig, nur etwa 120€), der aber nur 5,0AH aufweist. Geht auch!
Lustigerweise hatten wir für ein Langsreckenrennen 30min-Turns vereinbart (wir wechseln altersbedingt lieber öfter als zu siegen
) und ich hatte mir beim zweiten Turn noch so beim Fahren überlegt, dass ich irgendwas vergessen habe zwischen den Turns. Sprit war an Bord, Reifen waren auch top - also kurz gesagt: Ich hatte vergessen zu laden. Und ich hatte den kleinen Akku drin
Und es war der Schlußturn des Rennens - die langen und/oder lachenden Gesichter des Teams waren vorprogrammiert....... Ich rechnete fest damit, dass der 5Ah Akku nach etwa einer Stunde (beim aktuellen/zweiten Turn also kurz vor Ende) aufgeben würde. Aaaber: erst in der letzten Runde gab es vereinzelt Fehlzündungen. Nach der Einfahrt in die Box waren 1h8min und sechs Motorstarts auf dem Akku! Nicht übel denke ich.
Wie gesagt ich für mich finde die Technik ok. Nicht superbillig, aber es geht ohne jedes Problem. Ob man es braucht (Gewicht/Handling) ist strittig. Ich bin aber der Meinung wenn man nichts macht am Bock, dann bleibt er so schwer und träge wie er nun mal ist. Und das Gerede vom Schnitzel weniger vorm Start (oder dem Gang zur Toilette) höre ich schon nicht mehr.....
Grüße aus dem verschneiten Franken!
Roman